Öffnungsperspektive für die Amateurmusik gefordert

Der Deutsche Musikrat, der Bundesmusikverband Chor & Orchester und die Konferenz der Landesmusikräte fordern eine Öffnungsperspektive für die Amateurmusik.

Der Deutsche Musikrat, der Bundesmusikverband Chor & Orchester und die Konferenz der Landesmusikräte appellieren vor dem nächsten Bund-Länder-Treffen an die Ministerpräsidentinnen und -präsidenten sowie an die Bundeskanzlerin, bei weiteren Öffnungsschritten unbedingt die Amateurmusik zu berücksichtigen.

Amateurmusik
(Foto: Dr. Bernd Seydel)

Sie fordern: Die über 100.000 Amateurmusikensembles müssen unter Einhaltung entsprechender Hygienekonzepte und Abstandsregeln baldmöglichst wieder proben können. In weiten Teilen Deutschlands herrscht weiterhin ein Probenverbot für Amateurchöre, -ensembles und -orchester. Während kontaktfreier Sport in vielen Bundesländern bereits wieder gestattet ist, spielt die als „immaterielles Kulturerbe“ geschützte Amateurmusik im Plan für Öffnungen der Bund-Länder-Beschlüsse keine Rolle.

Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „14 Millionen Menschen singen und musizieren in ihrer Freizeit. Die Amateurmusik ist damit das Fundament unseres weltweit einzigartigen Musiklands Deutschland und bildet die ökonomische Basis für die Musikwirtschaft. Die aktuelle Benachteiligung des Musikbereichs gegenüber dem Sport ist weder wissenschaftlich nachvollziehbar noch gesellschaftlich hinnehmbar. Die Politik muss hier Gleichbehandlung gewährleisten.“

Benjamin Strasser MdB, Präsident des Bundesmusikverbands Chor & Orchester e.V.: „Die vielen ehrenamtlichen Ensembles von Chören und Orchestern in Deutschland nehmen mit jedem Tag der Pandemie zunehmend Schaden. Wenn wir nicht zeitnah die Wiederaufnahme der Probenarbeit ermöglichen, droht eine unumkehrbare Zerstörung der Amateurmusik in der Fläche. Wir brauchen endlich eine verlässliche Perspektive seitens der Politik. Die Musik ist neben dem Sport eine wichtige Säule des Ehrenamts in Deutschland.“

Prof. Dr. Ulrike Liedtke, Präsidentin der Konferenz der Landesmusikräte: „In den Städten und mehr noch im ländlichen Raum sorgen Vereine und Initiativen der Amateurmusik für einen generationen- und milieuübergreifenden Zusammenhalt von Gesellschaft. Schon heute ist ein Vereinssterben zu befürchten, das zehn bis 15 Prozent der Musikvereinigungen und Chöre betreffen wird. Wir brauchen eine veränderte Öffnungsstrategie, die das Proben von Ensembles der Amateurmusik wieder zulässt.“

Die Amateurmusik mit ihren Chören, Blasorchestern und Musikvereinen aller Art hat vor November 2020 bewiesen, dass ihre ausgearbeiteten Konzepte, die Hygienemaßnahmen, Abstandsregeln und Kontaktnachverfolgung beinhalten, eine verantwortungsvolle Wiederaufnahme des Probens ermöglichen.

Der Bundesmusikverband Chor und Orchester hat in einem Öffnungskonzept die schrittweise und sichere Wiederaufnahme von Präsenzveranstaltungen im Bereich der Amateurmusik erarbeitet: http://bundesmusikverband.de/oeffnungsperspektiven/

Tags: Corona, Musikrat, Amateurmusik

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