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Verhältnismäßige Maßnahmen für Veranstaltungen gefordert

Das Forum Veranstaltungswirtschaft warnt vor Gefährdung von Existenzen. Die Veranstaltungswirtschaft brauche bundeseinheitliche und verhältnismäßige Vorgaben.

Konzert shutterstock 226818484(Foto: Shutterstock)

Die Unternehmen der Veranstaltungswirtschaft stehen vor demselben Dilemma wie vor zwölf Monaten. Die Verbände des Forum Veranstaltungswirtschaft beklagen: „Ein erneuter Lockdown werde von allen Politikern als unnötig und vermeidbar betrachtet. Stattdessen sind die meisten Präventivmaßnahmen wie zum Beispiel etwa kostenlose Tests sowie Impfkampagnen und nachdrücklichere Aufklärung von Impfverweigerern eingestellt worden. Einzig bei Veranstaltungen scheint man sich schnell einig zu sein. Wieder sollen pauschal alle Veranstaltungen untersagt oder nur mit Kapazitätsbegrenzungen stattfinden.“

Der Wirtschaftszweig unterstütze seit Beginn der Pandemie alle verhältnismäßigen Maßnahmen zum Infektionsschutz. Ein erneuter Lockdown für den sechstgrößten Wirtschaftszweig wäre allerdings unverhältnismäßig und angesichts der vorhandenen Maßnahmen nicht zu rechtfertigen, erklären die Verbände. Das Forum Veranstaltungswirtschaft fordert daher die geschäftsführende Regierung und die an den Koalitionsverhandlungen Beteiligten auf, sich unverzüglich mit den Vertretern des Wirtschaftszweiges zu treffen, um schnelle und konkrete verhältnismäßige Maßnahmen zu erörtern.

Die Forderungen im Einzelnen:


1. Ausweitung von flächendeckenden kostenlosen Schnelltests
2. Veranstaltungen mit 2G und Schnelltest ohne Kapazitätsbeschränkung und ohne Masken.
3. Veranstaltungen mit 3G und PCR-Test für Ungeimpfte ohne Kapazitätsbeschränkung und ohne Masken.
4. Verlängerung aller Hilfsprogramme der ÜH3-Plus inklusive Neustarthilfe plus und 100% Kurzarbeitergeld bis Juli 2022.
5. Einführung der Restartmatrix des Forum Veranstaltungswirtschaft, um gleiche Regeln für Veranstaltungen in allen Kommunen und Gemeinden sicherzustellen.
6. Intensivierung der Gespräche mit den Branchenvertretern und sofortiges Handeln der Bundesregierung.

Das sagen die Vertreter der Verbände:

Timo Feuerbach, Geschäftsführer des EVVC:
„Durch unverhältnismäßige Einschränkungen droht nicht nur enormer wirtschaftlicher Schaden. Über eine Millionen Erwerbstätige verlieren wieder jegliche Perspektive. Der Branche gehen mehr und mehr gut ausgebildete Arbeitskräfte verloren. Davor darf die Politik nicht die Augen verschließen.”, mahnt Timo Feuerbach, Geschäftsführer des EVVC.

Michael Kynast, Vorstandsmitglied im FAMA e.V.:
„Eine Auswertung der Kontakt-App „Luca“ aus dem vergangenen Oktober hat gerade ergeben, dass der Anteil aller Veranstaltungsformate an den von Gesundheitsämtern ausgelösten Kontakt-Warnmeldungen (insgesamt rund 130.000) nur bei 7,8% liegt. Das deutet klar darauf hin, dass Messen und Veranstaltungen keine Infektionstreiber und zudem sehr sichere Formate sind. Daher brauchen wir jetzt umsichtige Kommunikation und beherztes politisches Handeln, sonst ist der zarte Neuanfang der Messe- und Veranstaltungsbranche schon wieder gefährdet.“, ergänzt Michael Kynast, Vorstandsmitglied im Fachverband Messen und Ausstellungen FAMA e.V.

Prof. Jens Michow, geschäftsführender Präsident des BDKV e.V.:
„Gemäß der letzten GfK-Marktstudie des Bundesverbands der Veranstaltungswirtschaft erwirtschaftete allein die Live-Veranstaltungsbranche bereits im Jahr 2017 rund fünf Milliarden Euro mit dem Verkauf von über 113 Millionen Tickets. In den zwanzig Monaten faktischem Lockdown beträgt der Umsatzverlust allein für die Konzert-, Tournee- und Festival-Veranstalter bis Ende des vergangenen Jahres bereits rund 3,5 Milliarden Euro. Bis Ende 2021 wird sich der Umsatzverlust auf mindestens 8,5 Milliarden Euro addieren. Hinzu kommen die erheblichen Ausstrahlungseffekte zum Beispiel auf Städte und Gemeinden durch den Musiktourismus und die Einnahmeverluste der großen Zahl von Solo-Selbständigen, die vom Veranstaltungsgeschäft abhängig sind. Die Umsatzverluste der Wirtschaftsveranstaltungen wie z.B. den Messen, Konferenzen und Business Events betragen sogar rund einundachtzig Milliarden Euro. In dem Gesamtwirtschaftsbereich würden 1,1 Millionen Menschen ein weiteres Mal jegliche Perspektive verlieren.“, so Prof. Jens Michow, geschäftsführender Präsident des BDKV.

Marcus Pohl, Vorsitzender des isdv e.V.:
„Für die selbständigen Dienstleister*innen in der Veranstaltungswirtschaft bricht das zweite Jahr mit nahezu leeren Auftragsbüchern an. Alle Veranstaltungen im ersten Quartal 2022 wackeln bereits wieder deutlich. Wir brauchen endlich langfristige einheitliche Lösungen und keine jährlich wiederkehrenden spontanen Einschränkungen.“, sagt Marcus Pohl, Vorsitzender des isdv e.V.

Linda Residovic, Geschäftsführerin des VPLT:
„Die Branche schwebt ständig zwischen Hoffen und Bangen. Wir könnten einer der Motoren für Wirtschaftswachstum sein. Wir brauchen aber jetzt bundeseinheitliche und verhältnismäßige Regeln.“, so Linda Residovic,

https://forumveranstaltungswirtschaft.org/

Tags: Forum Veranstaltungswirtschaft, Corona, Politik

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